“Da seid ihr ja endlich. Wir haben doch gesagt, wir treffen uns nach der Stunde hier…”, rief Nadine ärgerlich den beiden Zwillingen zu.
Mia und Ida kamen auf die Clique zu und Ida zuckte mit den Schultern.
“Die Alte hat Englisch mal wieder total überzogen, da können wir doch nichts dafür…!”
“Ist ja auch egal, jetzt ist ja Wochenende.”, sagte Karina mit einem breiten Grinsen.
Die ganze Mädelsclique wollte heute Abend feiern gehen und sich davor bei Nadine treffen.
“Also, wann kommt ihr denn jetzt heute Abend zu mir?”, fragte Nadine voller Vorfreude und mit leuchtenden Augen. “Vielleicht kann ich meine Mum sogar überreden, das wir ein paar Radler dürfen… Also um 19 Uhr?”
Die anderen sieben Mädels nickten, nur Ida sah ihre Zwillingsschwester Mia an.
“Wir… wir kommen etwas später. Mia… naja, hat noch einen anderen Termin.” sagte sie stockend und Mia sah mit rotem Kopf auf den Boden.
“Was? Aber nach 19 Uhr ist doch voll spät. Wir hatten uns für heute verabredet, Mia, das wusstest du doch. Was hast du denn jetzt auf einmal für einen anderen Termin?”, fragte Nadine sauer.
“Man, lass mich, Nadine, ich würd auch lieber 19 Uhr bei dir sein.”, erwiderte Mia giftig.
Karina sah sie von der Seite an. “Ah, ich verstehe. Du bist wohl fällig, was?”
Mia warf auch ihr einen kurzen giftigen Blick zu, aber sah dann wieder mit rotem Kopf auf ihre Schuhe.
Nadine sah Karina verständnislos an.
“Häh, fällig…was…?”
“Man, Nadine, du weißt doch, dass die Beiden zuhause von ihrer Mum den Arsch voll kriegen…”, sagte Karina mit einem Kopfschütteln.
“Karina, nicht so laut, bitte…”, sagte Ida leise. Um sie herum war viel Betrieb, alle Klassen strömten in Richtung Wochenende.
“Oh, tschuldige…”, Karina schlug sich die Hand vor den Mund.
“Ahh, achso”, sagte Nadine und dann leise an Mia gewandt: “Wegen dem Spickzettel in der Arbeit gestern? Das soll man ja auch nicht machen”, sie grinste süffisant.
Mia machte zornig einen Schritt auf sie zu, aber Karina ging dazwischen.
“Hör sofort auf, Nadine. Du hast schon recht, ja, spicken ist scheiße. Aber wenn man weiß, dass man…”, sie unterbrach sich, sah kurz über die Schulter und fuhr dann leiser fort. “…wenn man weiß, dass man gleich den Arsch verhauen bekommt, dann braucht man nicht noch blöde Sprüche! Das weiß ich aus Erfahrung. Du kannst froh sein, dass dein kleiner Hintern noch nie was abbekommen hat.”
“Ja ja, war ja nicht so gemeint.”, erwiderte Nadine schnell. “Sorry, Mia!”
Mia nickte kaum merklich mit dem Kopf.
Karina sah Ida an: “Wisst ihr schon, wann ihr könnt? Oder wollt ihr einfach später dazukommen?”
Ida sah kurz ihre Schwester an. “Ich denke, Mum und Mia sind gegen 19 Uhr fertig, also können wir vielleicht so um acht da sein. Wir kommen einfach irgendwann zu dir, Nadine.”
“Gibt’s den Rohrstock?”, fragte Karina in Mias Richtung.
Mia zögerte, dann sah sie kurz hoch und nickte wieder kaum sichtbar.
Karina und zwei andere Mädchen aus der Clique zogen scharf die Luft ein.
“Sieh es mal so, Mia…”, sagte Nadine grinsend. “Die Jungs können euch sonst abends beim Feiern immer so schlecht auseinanderhalten. Aber heute kannst du ihnen einfach deinen roten Arsch zeigen und sie erkennen dich sofort.” Sie lachte.
Mia sah sie böse an. “BITCH!”